
Santiago de Cuba
Endlich Santiago de Cuba.
Nach der Übernahme unseres Leihwagens, der großzügig mit Kratzern und Beulen überzogen war, sowie einer ca. 4 stündigen Fahrt durch Zuckerrohrfelder, kleine Dörfer und Ortschaften, erreichten wir unser Hotel San Juan in Santiago.
Das San Juan liegt direkt neben dem Loma de San Juan im Osten der Stadt. Hier fand 1898 die entscheidende Schlacht von kubanischen und amerikanischen Streitkräften gegen spanische Truppen statt, welche die 400-jährige Herrschaft der Spanier beendete. Überhaupt scheint Santiago ein gutes Pflaster für grundlegende Veränderungen in Kuba zu sein. Hier begann 1953 die Revolution Fidel Castros durch einen glücklosen Angriff auf die Moncada-Kaserne.
Wir wollten aber den karibischen Flair Santiagos erleben. Also ab in die Stadt. Bereits nach kurzer Zeit liefen wir Daniela in die Arme. Kräftig, dunkel und selbstbewusst, also viel Karibik, konzentriert in einer Person. Sie ließ keinen Zweifel aufkommen, dass sie uns Santiago und die beste Casa zeigt, um günstig frischen Fisch zu essen. Da uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, dass man sich in Kuba recht trottelig anstellen muss, wenn man verhungern will, folgten wir ihr im Eilschritt durch Santiago, aßen gemeinsam Fisch und tranken Rum, also Daniela trank Rum. Das wir in den nächsten Tagen in der Umgebung von Santiago, also in der Sierra de la Gran Piedra, in Siboney, El Cobre und an der Sierra Maestra entlang „wandern“ gehen wollten, konnte Daniela nicht verstehen. In Santiago gäbe es noch so viel zu sehen und Fisch zu essen und Rum zu trinken. So trennten sich unsere Wege, ohne dass Daniela vergaß, darauf hinzuweisen, dass die von uns nie ausgesprochene Einladung zum Essen nicht ausreicht, um ihre Dienstleistung angemessen zu würdigen. Wir hatten das aber schon vermutet …