
Trinidad de Cuba
Es knirscht unter den Reifen, Panzer knacken. Zu tausenden sitzen sie neben der Straße und warten scheinbar auf den ungünstigsten Moment die Straße zu überqueren. Und dort rennen sie dann ohne sichtbare Ordnung in jede Richtung. Es gibt keine Möglichkeit sie zu umfahren. Stopp, aussteigen. Ein übler Geruch, wie in einem schlecht gepflegtem Fischladen, schlägt uns entgegen. Obwohl die Verkehrsdichte nur gering ist, ist dieser küstennahe Abschnitt der Circuito Sur zwischen Trinidad de Cuba und Yaguanabo übersät mit platt gefahrenen Krabbenpanzern. Einige Krabben gönnen sich erst einmal ein Frühstück auf Kosten ihrer platten Kumpel. Die Geier scheinen schon satt zu sein.
Die Hauptsaison für die Wanderung der Landkrabben ist im April. Die Regengüsse der letzten Nacht haben aber wohl bereits jetzt im März die ersten Krabben aus ihrer Winterruhe geholt. Und die Überquerung der Küstenstraße wird zu einem der gefährlichsten Momente im Krabbenleben. Allerdings ist das auch ein gefährlicher Moment für unsere Reifen. Und die sollen noch lange halten. Den einzigen Tipp den wir kennen, um die Reifen zu schonen, ist Vollgas und durch. Ohren zuhalten nicht vergessen.
Das historische Zentrum um den Plaza Mayor von Trinidad de Cuba ist ein Schmuckstück kolonialer Zeiten Kubas, erbaut mit dem Profit aus den Beutezügen spanischer Konquistadoren und dem Schweiß und Blut der Sklaven, die auf den Zuckerfeldern des Valle de los Ingenios schuften mussten.
Heute kann man als Tourist entspanntes karibisches Lebensgefühl erfahren. Wer allerdings nur einen Tagesausflug bucht, macht einen Fehler. Nur schnell durch die Gassen huschen, vorbei an Kirchen und Casas wird dieser Stadt nicht gerecht. Das eigentliche Leben findet an den milden Abenden mit Salsa auf der Treppe vor der Casa de Música oder mit dem fast allgegenwärtigen Gassenhauer „El Comandante“ in einer Taverne statt. Aber auch mit gemütlichen und schmackhaften Essen in einem der privaten Restaurants, Ausflügen in die tropischen Wälder der Sierra del Escambray oder mit Baden und Schnorcheln am Playa Ancón kann man sich seinen Aufenthalt in Trinidad sehr angenehm gestalten. Mit einem Spaziergang vor dem Frühstück ist es möglich am morgendlichen, alltäglichen Leben der Trinitarios teilzuhaben.