
Santo Domingo
Die kleine Brücke über den Rio Yara war 1958 Schauplatz einer wüsten Auseinandersetzungen zwischen Batista-Truppen und den Rebellen um Fidel Castro.
Heute ist das kleine Dorf Santo Domingo, welches man hinter der Brücke erreicht, ein möglicher Ausgangspunkt für Touren in den Sierra Maestra–Nationalpark. Im Hotel Villa Santo Domingo oder in einer Casa Particulares kann man sich einmieten. Der Zugang zum Park ist allerdings streng geregelt. Nur mit Guide, nur festgelegte Touren. Der Zugang zum Park musste bis spätesten 10 Uhr erfolgen. Und bis 16 Uhr musste man wieder raus sein. So hatte sich unsere Idee, den in 1000 m Höhe gelegen Ausgangspunkt Belvedere Alto del Naranjo zeitig am Tag mit einem Jeep zu erreichen und von dort den Pico Turquino (1974 m), den höchsten Berg Kubas, in einer Tagestour zu „bezwingen“, schnell zerschlagen. Die buchbaren Touren gehen vom Belvedere Alto del Naranjo aus westlich zur Comandancia de la Plata, Castros alter Kommandozentrale, oder in östliche Richtung zum Pico Joaquin, welche wir buchten.
An folgenden Tag waren wir und unser Guide pünktlich 8 Uhr am Ausgangspunkt. Nur ein Jeep, um uns zu fahren, war nicht da. Erst hieß es, dass kein Fahrer verfügbar sei, dann dass der Fahrer sein Fahrzeug nicht findet, dass es Probleme mit dem Sprit gibt oder die Tour ausfallen wird. Unser Unmut war uns wohl anzumerken, zumal in der Zwischenzeit andere Touristen durchaus von Jeeps in den Nationalpark gefahren wurden. Mit erheblicher Verzögerung fand sich dann doch noch ein Fahrzeug. Allerdings war es bereits 10:15 Uhr und die Posten am Zugang zum Park wollten uns nicht mehr passieren lassen. Jetzt wurde sogar unser Guide aktiv. Offensichtlich war die Vorgeschichte wohl Normalität und keinen Aufreger wert. Aber uns jetzt nicht mehr in den Park zu lassen, wäre dann doch zu viel kubanische Gelassenheit gewesen. Nach Wortgefechten und viel Gestik fuhren wir dann doch noch Kubas steilste Straße, mit bis zu 45% Steigung, hinauf. Es ist nachvollziehbar, dass diese Betonpiste nicht für den allgemeinen Straßenverkehr zugelassen ist.
Auf dem Belvedere Alto del Naranjo angekommen, teilte der Guide uns mit, dass auf Grund der Verspätung die Tour zum Pico Joaquin nicht mehr möglich sei und wir damit auf eine kürzere Tour „umgebucht“ wurden. Und weiterhin steht für die Rückfahrt kein Fahrzeug zur Verfügung, so dass wir die 700 Höhenmeter bergab zu Fuß bewältigen müssen. Die dafür notwendige Zeit mussten wir auch einkalkulieren, um pünktlich 16 Uhr wieder aus dem Park raus zu sein.